Versicherungen für Senioren
Wenn im Fernsehen über Einschaltquoten gesprochen wird, fragen sich die Fernsehmacher, wie viele der 18-49-jährigen Zuschauer
eingeschaltet haben. Fernsehen lebt ja bekanntlich von Werbung. Warum aber in dieser werberelevanten Zielgruppe Zuschauer ab 50 Jahren vergessen werden, lässt sich nur schwer nachvollziehen. Zumal wenn man bedenkt,
dass jeder vierte Mensch in Deutschland bereits über 60 Jahre alt ist.
Vielen Menschen über 50 Jahren und auch zahlreichen Rentnern geht es nicht schlecht in unserem Lande. Viele 50jährige sind heute so fit
wie früher 40jährige und konsumieren fleißig wie 30jährige. Auch wenn gerne in allen Altersgruppen gejammert wird, vielen Rentnern geht es heutzutage so gut wie noch nie zuvor in Deutschland. Neben vielen anderen
Produktherstellern stellen sich nun auch die Banken und Versicherungen auf die rüstigen Kunden ein.
Versicherungen entdecken Senioren
Gerade in den letzten Jahren hat sich der Trend in der Assekuranz verstärkt, bekannte Produkte mit neuen Namen für die neu entdeckte Zielgruppe auf
den Markt zu bringen. Vor gar nicht all zu langer Zeit wurden langjährige Kunden mit Vollendung des 75. Lebensjahres automatisch aus ihrer Unfallversicherung geworfen. Heute gibt es spezielle
"Golden-Age"-Policen, die bedarfsgerecht ohne Höchsteintrittsalter neue "alte" Kunden gewinnen sollen. Früher konnte der Versicherungsverkäufer nur noch verschmitzt den Antrag auf eine
Sterbegeldversicherung aus dem Koffer ziehen. Heute hat der Verkäufer bei der lange Zeit vernachlässigten Kundengruppe fast freie Auswahl.
Krankenzusatzversicherung für Rentner
Warum schließen Rentner eine private Zusatzversicherung ab? Aus genau den gleichen Gründen wie junge Menschen. An vorderster Stelle steht
der Wunsch nach der Absicherung der enormen Kosten für Zahnersatz. Es folgen auf der Wunschliste Leistungen für Heilpraktiker, Heil- und Hilfsmittel und Zuzahlungen für die neue Brille. Im Vergleich zu den jüngeren
Kunden gibt es keine nennenswerten Unterschiede beim Bedarf von Senioren.
Bis vor kurzem hatten Rentner kaum Möglichkeiten überhaupt eine Zusatzversicherung zu erhalten. Wenn es Angebote gab, wurden durch ärztliche Untersuchungen und abschreckend hohe Beiträge vielen Ruheständlern der Abschluss schwer gemacht. Dieser Zustand hat sich nun glücklicherweise geändert, nachdem die Versicherer die lange Zeit vernachlässigten Rentner als neue Zielgruppe entdeckt haben. Das Eintrittsalter ist zwar jetzt kein Problem mehr, bestehende Vorerkrankungen können aber nach wie vor ein Hindernis darstellen.
Vorerkrankungen können Hinderniss sein
Wer zum Beispiel an Herz-Kreislauf-Problemen oder an bekannten Alterskrankheiten wie Alzheimer erkrankt ist, scheidet als unerwünschter Kunde schon mal
aus. Das gleiche trifft für Senioren zu, die bereits pflegebedürftig sind. Aber auch wer im Alter noch gesundheitlich fit ist, kann für wenig Geld nicht eine umfassende leistungsstarke Krankenzusatzversicherung erwarten. Die Versicherungen möchten zwar schon den aktiven Rentner von heute als Kunden gewinnen, wissen aber auch, dass diese Altersgruppe schon eher mal Leistungen in Anspruch nimmt.
Worauf sollte man bei der richtigen Auswahl achten?
Worauf muss nun bei der Auswahl der passenden Zusatzversicherung geachtet werden? Da wie bereits erwähnt die Zahnversorgung vielen
Senioren am Herzen liegt, sollte der Kunde genau erfragen, wie die Leistungen für Zahnersatz eingeschränkt sind. Wenn zum Beispiel damit beworben wird, dass 20 oder 30 Prozent für Zahnersatz geleistet wird, ist
nicht immer der Rechungsbetrag des Zahnarztes gemeint. Wenn der Versicherer die Leistung nur auf die Regelversorgung beschränkt, zahlt dieser Tarif nur auf dem gleichen Niveau wie die gesetzliche
Krankenversicherung.
Wer mit der Verdoppelung seines Krankenkassenanteils zufrieden ist, und für seine Zusatzversicherung nicht mehr als 10-15 EUR im Monat ausgeben
will, ist mit diesen Policen gut bedient. Der Kunde aber, der Wert auf hochwertigen Zahnersatz legt, muss Acht geben, dass seine Zuzahlungen für private Leistungen auch übernommen werden. Auf der sicheren Seite ist
der Ruheständler, wenn die private Zusatzversicherung die Rechnung des Zahnarztes als Erstattungsgrundlage wählt und
zwar bis zum Höchstsatz der Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ). Implantate, hochwertige Zahnkronen und Inlays sollten ebenfalls in einer besseren Zahnversicherung versichert sein. Diese Zusatzversicherungen kosten dann aber auch in der Regel 25 bis 30 EUR im Monat
Unfallversicherung für Senioren
Auch im fortgeschrittenem Alter kann eine private Unfallversicherung für Rentner durchaus sinnvoll sein. Nun ist es nicht so, dass der
gelangweilte Ruheständler im Alter zu Extremsportarten neigen würde. Vielmehr gehen Stürze, zum Beispiel durch Bewusstseinsstörungen verursacht, weniger glimpflich aus als in jungen Jahren.
Nur Vermittlung von Hilfskräften reicht nicht
Welche Leistungen sollte nun eine Unfallversicherung für Senioren bieten? Nach einem Unfall mit bleibenden Schäden müssen finanzielle Belastungen, wie zum Beispiel ein Treppenlift, der Umbau des Hauses oder erforderliche Pflegekräfte, durch die Leistungen der Unfallversicherung abgefedert werden. Dies geschieht sinnvollerweise durch eine ausreichende Einmalzahlung als Invaliditäts-Leistung abhängig vom jeweiligen Invaliditätsgrad und/oder einer monatlichen Rentenzahlung.
Die Versicherer werben gerne mit Leistungen wie der Vermittlung von Pflegekräften, Haushaltshilfen oder einer Tiernanny für den Hund. Die
kostenlose Vermittlung hilft dem Kunden im Schadenfall aber nur wenig, wenn er für die Kosten der Hilfskräfte selber aufkommen muss. Einige Policen übernehmen nun auch diese anfallenden Kosten. Besser ist
es aber, der Kunde achtet bei der Auswahl seiner Unfallversicherung auf ausreichende Summe der Invaliditätsleistung und auf den Einschluss einer monatlichen Unfallrente. So wird der Ruheständler im Fall der Fälle in die Lage versetzt, aus eigener Kraft anfallende Kosten tragen zu können.
Kapitalleistungen müssen ausreichend sein
Vorteilhaft wäre auch, dass in der Unfallversicherung bereits ab 1% Invalidität Leistungen gezahlt werden. Der Kunde sollte keine
Angebote akzeptieren, wo im Falle einer Invalidität nur eine Zahlung auf Rentenbasis möglich ist. Gegen eine zusätzliche Monatsrente ist nichts einzuwenden, aber eine Invaliditätsleistung muss auch in Form einer
Kapitalzahlung versichert sein. Achten sollte man auch darauf, dass bestimmte Krankheiten nicht vom Versicherungsschutz ausgeschlossen sind, wie zum Beispiel Bewusstseinsstörungen. Wenn durch einen Schwindelanfall
ein Sturz folgt, müssen bleibende Schäden in der Unfallversicherung versichert sein.
Der Einschluss einer Unfallpflegerente innerhalb der Unfallversicherung für Senioren ist sinnvoll, wenn die Pflegerente nicht erst ab Pflegestufe 3 leistet. Sicher wäre der Abschluss einer allgemeinen Pflegezusatzversicherung besser, die auch für Pflegebedürftigkeit wegen Krankheit leistet. Aber diese ist nur für Kunden bis 60 Jahren versicherbar. Leistungen wie das Unfallkrankenhaustagegeld oder das Genesungsgeld sind weniger wichtig, werden aber gerne mitverkauft. Genauso wird häufig eine Todesfallleistung mitversichert. Die Vorsorge für den Todesfall sollte der Kunde aber schon anderweitig abgesichert haben.
Sterbegeldversicherung
Seit dem das Sterbegeld aus dem Leistungskatalog der Krankenkassen und der Beihilfe gestrichen wurde, nahm die Nachfrage spürbar zu. Sicher, wer für seine Bestattung vorsorgen möchte, muss ja nur regelmäßig Geld auf ein Sparkonto einzahlen. Aber wer macht das denn? Und die heutigen Sparzinsen regen auch nicht gerade zum Sparen an. Da bestehende Lebensversicherungen oftmals bereits für andere Zwecke abgeschlossen wurden, wird für die Bestattungsvorsorge gezielt die Sterbegeldversicherung ausgewählt.
Die Sterbegeldversicherung ist eine recht einfache Versicherung. Der Kunde wählt eine Versicherungssumme, zahlt regelmäßig Geld ein und
nach dem Sterbefall erhalten die Angehörigen die Auszahlungssumme für die Bestattung.
Weitere Informationen zu Leistungen und Beiträge bietet unser Vergleich der Sterbegeldversicherung.
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